St- Aegidien-Marktkirche
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Der Kanzelaltar

Die Kanzel

Turm
  • 1545 verbrannten beim Stadtbrand auch alle Altäre (es könnten bis zu 7 gewesen sein). Die Gemeinde war finanziell nicht in der Lage, sofort einen neuen Altar in Auftrag zu geben.
  • 1554 holte man deshalb den Altar der vakanten Marienkirchengemeinde in die St.-Aegidienkirche.
  • 1659 Als die Marienkirche wieder besetzt wurde, musste der Altar nach 100 Jahren an die dortige Gemeinde zurückgegeben werden.
  • 1659 Aufstellung der von Bildschnitzer Andreas Gröber geschaffenen Kanzel am Anfang der nördlichen Chorseite.
  • 1659 stiftete der aus dem 30-jährigen Krieg heimkehrende, in Göttingen studierende Medizinstudent Ernst Klapproth 200 Reichstaler für einen neuen Altar.
  • 1660 /1661 Aufstellung des dreigeschossigen, im frühen Barockstil von Andreas Gröber geschaffenen Altars.
  • 1772 wurde die Kanzel in den Altar eingefügt und somit ein Kanzelaltar geschaffen. Ursprünglich befand sich an der dortigen Stelle eine Kreuzigungsdarstellung.

WARUM ein Kanzelaltar?
Kanzel


Nach lutherischem Verständnis wird das Miteinander von Wort und Sakrament trotz ihrer je verschiedenen Ausdrucksform als gleichwertig verstanden. Deshalb sollten die Kanzel, als Ort des Wortes, und der Altar, als Ort des Sakramentes, so nah wie möglich aneinander gebracht werden. Das tat man in nachreformatorischen Zeiten im Zuge von z.B. Umbauten ganz bewusst, um dem Evangelischen eindeutig Ausdruck zu verleihen, auch als Absage zum damaligen katholischen Glaubensverständnis.

Der Kanzelaltar möchte dem Betrachter noch mehr vermitteln: Der Prediger auf der Kanzel ist zur Gemeinde gewandt, förmlich in deren Mitte hineingenommen. „ Hier gibt es etwas zu hören, was für den Gläubigen (Dich!) wichtig ist. Denn was von hier geredet und gegeben wird, vermag Dich aus Deiner Drangsal zu befreien. Hier vorne kannst Du schmecken, fühlen, sehen und hören, was es bedeutet, Gemeinschaft mit Gott zu haben und zu ihm zu gehören.“
Am Altar erhalten Trauernde Trost, Einsame Gemeinschaft, Verlorene Aufnahme und Verzweifelte Hoffnung.

Der Kanzelaltar steht nicht an der Wand. WARUM?

Durch die freie Aufstellung soll die Grenze zwischen Diesseits und Jenseits klar sichtbar werden. Der freie Raum macht sichtbar, dass es wirklich ein Dahinter gibt. Und das Dahinter ist nicht Finsternis, sondern Licht (durch die 3 Chorfenster symbolisiert), und Leben statt Tod. Wie immer das im Einzelnen dann auch aussehen mag. Wenn er sich auch ursprünglich nicht in der heutigen Form darstellte, so ist der Kanzelaltar nach seiner bewussten Zusammenfügung seit über 350 Jahren ein zeitgeschichtlich-theologisches Dokument und Kunstwerk, dessen unveränderte Erhaltung eine Aufgabe für Heute und in der Zukunft ist.

Das Figurenprogramm des dreigeschossigen Altaraufbaues und der integrierten Kanzel nimmt u.a. die frohe Botschaft Gottes auf, von Christus an die Evangelisten gegeben und nun an die Prediger überantwortet.

Obergeschoß—
Auferstehungsrelief mit einem triumphierenden Christus (Weltenherrscher) darüber. Er trägt eine Siegesfahne mit einem Kreuz. Im Knorpelwerk darunter und an den Seiten befinden sich Statuen der 4 Evangelisten.

Mittelteil mit eingehängter Kanzel—
An der Kanzelbrüstung Knorpelwerk und Statuen von Christus mit Weltkugel und weiteren 4 Evangelisten-Statuen.

Predella—
Abendmahlszene,
Abendmahl © Frank Balogh


die auf den Ort und das Sakrament zeigt, an dem und mit dem Gemeinschaft mit Gott gefeiert werden kann.

Über den ganzen Kanzelaltar verteilt finden sich 24 Engelfiguren bzw. Engelköpfe, die einmal an die 12 Stämme Israels und zum anderen an die 12 Jünger erinnern sollen.

Unter dem Holzaltar (-tisch) befindet sich ein alter Steinaltar.

Am gesamten Altar befindet sich kein Kreuz
es wird hierdurch ein besonderer Akzent auf die Gemeinschaft gelegt, was auch durch die Abendmahlszene über dem Tisch unterstrichen wird. Das große überspannende Kreuz befindet sich an/in der Decke des Kirchen- raumes, gebildet durch den Längsbalken und den Querbalken.

Textbearbeitung:
© Dr. Heidrun Gunkel; Werner Harms und Helmuth Hendeß
Fotos
© Werner Harms, Frank Balogh und KG St. Aegidien


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Letzte Aktualisierung am 08.12.2022 02:04 Uhr

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